Kältekammer in Frankfurt am Main

Diese Vorteile bringt eine Kältekammerbehandlung

Kältekammer klingt zunächst ein bisschen wie gemütlich im Iglu sitzen. Wer sich die Ganzkörperkältekammerbehandlung so vorstellt, wird enttäuscht sein. Die Kammern sind mehr funktional denn gemütlich, die Temperaturen sind mit -100 bis -110 °C eisiger als am Polarkreis und rein kann man nur ganz kurz.

Zur Geschichte der Kältetherapie

Dass Kälte heilsam sein kann, wussten schon der berühmte Arzt der Antike, Hippokrates (460–377 v. Chr.). Wiederentdeckt hat die Therapieform, wenn auch in milder Form, der deutsche „Wasserarzt“ und Geistliche Sebastian Kneipp (1821 bis 1897). Die moderne Ganzkörper-Kältetherapie (GKKT), wurde in den 1980er Jahren von einem Japaner namens Takashi Yamauchi entwickelt. Der behandelte Rheumatische Arthritis aber weder mit Eiswürfeln noch mit kalten Wassergüssen, sondern mit eisigen Temperaturen ab -100 °C. Dann tritt nämlich ein Effekt ein, der die Vorzüge einer normalen Kältetherapie noch bei Weitem übertreffen kann.

Was passiert bei extremer Kälte im Körper?

Die extreme Kälte bewirkt schlagartig Veränderungen im gesamten Organismus. Am bedeutendsten für den Heileffekt der Kältekammer sind: • Zunehmende Aktivität von Entzündungshemmern • Desensibilisierung von Schmerzrezeptoren • Erhöhung der Endorphinausschüttung. Praktisch bedeutet das, dass das Schmerzempfinden ausgeschaltet wird, das Immunsystem in Gang kommt und nebenbei noch Wohlfühlhormone freigesetzt werden. Statt sich eisig kalt zu fühlen, empfinden viele Menschen sogar Wärme. Rheumapatienten bewegen sich nach einem dreiminütigen Aufenthalt in der Kältekammer plötzlich schmerzfrei. Nach nur einer Behandlung kommen die Schmerzen sehr wahrscheinlich zurück. Wird der Therapie wiederholt, sind langfristige Erfolge möglich. Der Grund dafür liegt sehr wahrscheinlich in einer Veränderung des Schmerzgedächtnisses. Der Körper „vergisst“, dass diese oder jene Bewegungsabläufe mal wehgetan haben. Welche körperlichen Prozesse exakt zu dieser Wirkung führen, ist wissenschaftlich noch nicht einhundertprozentig geklärt. Klar ist nur, dass es funktioniert und so gut wie keine Nebenwirkungen zu erwarten sind.

Neben Arthritischem Rheuma kann die extreme Kälte bei diesen Beschwerden helfen:

• Arthrose • Fibromyalgie • weitere chronische Schmerzsyndrome • Ödeme • Wirbelsäulenerkrankungen • Spastik (auch nach Schlaganfall oder bei Multipler Sklerose) • diverse Hautprobleme (Schuppenflechte und Neurodermitis). Ganz aktuell finden die Kältekammern immer mehr Zuspruch als Kosmetik- und Schönheitsbehandlungen. Vorteile bietet die extreme Kälte unter anderem bei: • Cellulite • Falten • zähen Fettpolstern • Verbesserung der Durchblutung der Haut • auch das Haar wird schöner. Durch den Schub an Endorphinen (und Adrenalin) können sich sogar Symptome psychischer Erkrankungen bessern: • Depressionen • Niedergeschlagenheit • Burnout • Stresssymptome • Schlafstörungen.

So läuft eine Kältekammerbehandlung ab

Bevor Patienten in die Kältekammer dürfen, erfolgt ein ausführliches Patientengespräch (Anamnese). Die Kammer sind dreistufig aufgebaut. Betreten werden sie in: • Badekleidung • mit geschlossenem Schuhwerk • Handschuhen • einem Stirnband und • Atemschutz. Zwei Vorkammern dienen der schrittweisen Akklimatisierung und Verdampfung der Restfeuchtigkeit auf der Haut. Ist die Haut trocken, wird die extreme Kälte als gar nicht so schlimm empfunden. Anwender berichteten davon, dass das Bad im Tauchbecken nach der Sauna sich kälter anfühle. In der ersten Kammer herrschen noch vergleichsweise milde −10 °C, in der zweiten sind es schon −60 °C und erst dann geht es für ca. drei Minuten in eine Umgebung, in der die Temperatur −110 °C beträgt. Sitzen oder Stehen wäre nicht gut, deswegen gehen Patienten in der Kammer sehr langsam und bedacht im Kreis herum. Da der Organismus unter dem Einfluss der Kälte alle Kräfte in die Körperzentren zieht, sind Haut und einige Gelenke nicht mehr richtig versorgt. Hektische Bewegungen sind zu vermeiden.

Kältekammer „light“ für Jedermann und Jederfrau

Inzwischen gibt es auch Anbieter, die vereinfachte Kältekammerverfahren an anbieten. Es gibt dann meistens nur eine Vorstufe bei etwa - 35 °C. Die Kammern sind teilweise so klein, dass man nur stehen kann. Die Temperaturen dieser Kammern bringen es nicht immer auf -110 °C, sondern sind mit um die -85 °C etwas weniger eisig. Da die richtig guten Effekte erst ab -100 °C losgehen, sollten solche „Krysaunas“, „Eiskammern“ oder „Ice Labs“ bevorzugt zu kosmatischen Wellness und Wohlfühlanwendungen oder einfach mal zum Ausprobieren aufgesucht werden.

Die Effekte nach dem Aufenthalt in der Kältekammer

Die meisten Menschen spüren nach dem Verlassen der Kältekammer ein leichtes Kribbeln und haben eine leicht gerötete Haut. In der Regel wirkt die Anwendung sehr entspannend und belebend. Kehrt die Durchblutung in die äußeren Gliedmaße und Hautschichten zurück, ist das wie eine Neubelebung nach einem gründlichen „Reset“. Bei manchen Erkrankungen werden vor und nach dem Aufenthalt Bilder mit einer Wärmekamera gemacht. Das gibt den Kältetherapeuten Aufschluss darüber, welche Körperareale in welcher Weise auf die Kälte reagiert haben. Bei Sportverletzungen oder anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates erfolgen nach dem Aufenthalt in der Kältekammer ergänzende physiotherapeutische Behandlungen oder Massagen.

Fragen rund um die Kältekammerbehandlung

Wo gibt es in Deutschland Kältekammern?

In ganz Deutschland gibt es sieben etablierte Kältekammern, die spezialisierten Rehaeinrichtungen oder Kurkliniken angeschlossen sind: • Hamburg • Köln • Cottbus • Bad Langensalza • München • Köln • Bremen Da die Anwendung immer mehr Anhängerinnen und Anhänger findet, nimmt die Zahl der Kältekammern zu. Die Suche im Netz verrät Standorte in der Nähe. Neben „Kältekammertherapie“ wird die echte Kälteanwendung auch als „Kryotherapie“ (Cryos ist griechisch für „eiskalt“) vermarktet.

Was kostet eine Behandlung?

Einfache Eissaunas beginnen mit Kosten von 20 Euro bis 30 Euro pro Sitzung. Professionelle, therapeutische Anwendungen mit Vorgespräch und Nachbereitung kosten zwischen 50 Euro und 150 Euro. Bei bestehenden Krankheiten werden die Kosten (für eine medizinische Anwendung!) von den gesetzlichen Krankenkassen teilweise bezuschusst und von den privaten meistens komplett übernommen.

Wer darf nicht in die Kältekammer?

Wer unter einer dieser Vorerkrankungen leidet, muss den Besuch in einer Kältekammer mit dem Arzt abstimmen: • Bluthochdruck • Herzinfarkt • andere Herzleiden • arterielle Verschlusskrankheiten • Asthma • Kälteunverträglichkeiten • Platzangst Für Schwangere ist die Anwendung nicht geeignet.

Gibt es Risiken und Nebenwirkungen?

Selten kommt es zu kleinen Kälteschäden oder Bläschen auf der Haut, einer Erstverschlimmerung von Schmerzen, Atemnot, Beklemmungsgefühlen oder Schwindel.